38. Bundesjugendausschuss in Halberstadt
Am vergangenen Wochenende hat in Halberstadt, Sachsen-Anhalt, der 38. Bundesjugendausschuss der THW-Jugend e.V. stattgefunden. Über welche Themen die Delegierten aller Landesjugenden gesprochen und welche Beschlüsse sie gefasst haben, lest ihr in diesem Beitrag.
Zum 38. Mal ist der Bundesjugendausschuss am vergangenen Wochenende (21. Bis 23.04.) in Halberstadt in Sachsen-Anhalt zusammengekommen. Über 60 stimmberechtigte Delegierte aus den Landesjugenden, die Mitglieder der Bundesjugendleitung und verschiedene Vertreter:innen der THW-Familie haben das Wochenende genutzt, um gemeinsam zu tagen und sich auch außerhalb der Tagesordnung in angenehmer Atmosphäre auszutauschen.
Grußworte und Berichte
Die Sitzung begann traditionell mit den Grußworten und Berichten des Bundesjugendleiters und den Vertreter:innen der THW-Familie, die bei der Sitzung zu Gast waren. THW-Präsident Gerd Friedsam berichtete von den herausfordernden Einsätzen, die die Bundesanstalt THW derzeit und in jüngster Vergangenheit beschäftigen, und lobte das stetige Engagement der in der Jugendarbeit Tätigen in Anbetracht dieser Umstände und bedankte sich dafür bei allen Anwesenden. Auch die übrigen Gäste – u.a. der Bundessprecher Wolfgang Lindmüller und der Geschäftsführer der THW-Bundesvereinigung Ralf Weniger – unterstrichen mit ihren Grußworten und Berichten die gute Zusammenarbeit mit der THW-Jugend und ihre Freude auf zukünftige gemeinsame Projekte.
Bericht der Bundesjugendleitung
Den obligatorischen Tagesordnungspunkt „Bericht der Bundesjugendleitung“ nutzten die Mitglieder der Bundesjugendleitung, um den Anwesenden das umfangreiche Aufgabenspektrum der Bundesjugendleitung, ihrer Referent:innen und der Bundesgeschäftsstelle zu verdeutlichen. Alle Verantwortungsträger:innen der Bundesebene hatten die Gelegenheit, ihre Aufgaben und aktuellen Projekte vorzustellen. Besondere Aufmerksamkeit fand hierbei stets die Vertretung der THW-Jugend und ihrer Interessen in anderen Verbänden – auch auf internationaler Ebene. Geschlossen wurde dieser Tagesordnungspunkt mit dem gebündelten Aufruf an alle Mitglieder, sich auf Bundesebene zu engagieren und bei Interesse auf die Bundesjugendleitung zuzugehen.
Geschäftsjahr 2022: Bundesjugendvorstand entlastet
Die Delegierten ließen sich den Bericht über den Haushalt 2022 von Bundesgeschäftsführer Markus Ratschinski vortragen. Nach dem anschließenden Prüfbericht der Kassenprüfer:innen, welcher keine wesentlichen Beanstandungen an der Mittelverwendung der Bundesjugend beinhaltete, wurde der Bundesjugendvorstand mit großer Mehrheit für das Geschäftsjahr 2022 entlastet.
Zwei Arbeitskreise zu Minigruppen und Nachhaltigkeit gegründet
Der Bundesjugendausschuss hat auf Vorschlag der Bundesjugendleitung zwei sogenannte Fachausschüsse zu den Themen „Elementarpädagogik“ und „Nachhaltigkeit“ gegründet. Für beide Teams werden nun händeringend Interessierte gesucht, die Lust dazu haben, diese Themen auf Bundesebene gemeinsam mit anderen jungen Engagierten zu bewegen. Für den Fachausschuss Elementarpädagogik, welcher sich den sog. Minigruppen widmen möchte, ist ein erstes Treffen für Interessierte am 9. bis 11. Juni 2023 in Planung. Du hast Interesse? Dann melde dich bei der Bundesgeschäftsstelle!
Ehrenamtsbefragung der Kinder und Jugendlichen
Vom 01.06. bis 17.07.2023 findet die Ehrenamtsbefragung für die 6-bis-13-Jährigen im THW statt. Alle Junghelfer:innen, die zum Stichtag 31.05.2022 in diesem Alter waren, erhalten bald postalisch eine Einladung, an dieser Befragung teilzunehmen. Voraussetzung hierzu ist, dass im THWin die aktuellen Daten zum Wohnort hinterlegt sind.
Mitgliedsbeitrag auf 5€ erhöht
Die Delegierten beschlossen mit großer Mehrheit, den Mitgliedsbeitrag auf Bundesebene auf 5€ pro Person pro Jahr zu erhöhen. Bisher lag der Beitrag viele Jahre unverändert bei 1,50€ pro Person. Zuvor hatte die Bundesjugendleitung den Delegierten vorgerechnet, welche Kosten die Bundesjugend von diesen Mitgliedsbeiträgen zu zahlen habe: Insbesondere der umfangreiche Versicherungsschutz aller Mitglieder müsse von diesen Einnahmen bestritten werden, wofür 1,50€ pro Person schon lange nicht mehr ausreichten. Der neue Mitgliedsbeitrag gilt ab dem 01.01.2024 für alle Junghelfer:innen und Mitglieder der THW-Jugend. Mehr lesen.
Selbstverständnis zum Umgang insb. mit Alkohol beschlossen
Der Bundesjugendausschuss hat ein Selbstverständnis zum Umgang mit Alkohol und anderen suchtverursachenden Stoffen beschlossen. Dieses Selbstverständnis verdeutlicht die Verantwortung, die alle Mitglieder der THW-Jugend gegenüber unseren Kindern und Jugendlichen haben, soweit es um den Umgang mit den genannten Stoffen geht. Diesem Beschluss war in der vergangenen Sitzung des Bundesjugendausses eine Debatte um ein generelles Alkoholverbot auf Veranstaltungen der Bundesjugend (insb. dem Bundesjugendlager) vorangegangen, für dessen Einführung sich seinerzeit keine Mehrheit fand.
Antrag: Einrichtung einer Schwerbehindertenvertretung im Ehrenamt
Auf Initiative der OJ Braunschweig wurde beim XV. Landesjugendausschuss beschlossen, beim Bundesjugendausschuss einen Antrag einzubringen mit dem Ziel, sich als Bundesjugend gegenüber der Bundesanstalt THW für die Einrichtung einer Schwerbehindertenvertretung im Ehrenamt stark zu machen. Nach ausgiebiger Debatte über diesen Antrag im Bundesjugendausschuss verständigte sich das Gremium darauf, anstelle eines Beschlusses zunächst die Position des Jugendverbands in Hinblick auf die Einführung einer Stelle für sog. Diversity Management in der Bundesanstalt THW zu konkretisieren, um auch Vertretungsmöglichkeiten für andere Personengruppen im Blick zu behalten.
Selbstverständnis der THW-Jugend um elften Leitsatz ergänzt
Auf einstimmigen Beschluss des Bundesjugendausschusses hat nun der Schutz des Kindeswohls in das Selbstverständnis der THW-Jugend Einzug gehalten:
Wir setzen uns aktiv für das Kindeswohl ein und schützen die uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen.
Das Selbstverständnis der THW-Jugend bündelt die Werte, die wir als Gemeinschaft vertreten, in nun elf elementare Leitsätze. Das THW hat vor Kurzem ebenfalls das Kindeswohl in seine Leitsätze aufgenommen.
Keine verlängerte Aufbewahrungsfrist für Teilnehmendenlisten
Auf Initiative aus Bremen, Niedersachsen hat die Bundesjugendleitung rechtlichen Rat zu der Frage eingeholt, ob zur Aufklärung von Kindeswohlfällen in der THW-Jugend die Teilnehmendenlisten von Veranstaltungen über die bisherige Aufbewahrungsfrist hinaus aufbewahrt werden können, um noch nach vielen Jahren Beweismaterial vorhalten zu können. Die Bundesjugendleitung berichtete von dem Gutachten, das bei einem Datenschutzexperten in Auftrag gegeben wurde und welches zu dem Ergebnis kommt, dass eine solche verlängerte Aufbewahrung als Vorratsdatenspeicherung nicht zulässig wäre. Der Bundesjugendausschuss verständigte sich darauf, die bisherige Aufbewahrungsfrist daher beizubehalten.
Jüngster Bundesjugendausschuss überhaupt
Mit gut 30 Jahren im Schnitt war der 38. Bundesjugendausschuss der jüngste überhaupt. In den vergangenen Jahren ist das Durchschnittsalter des Gremiums rapide gesunken. Auf Initiative aus Bremen, Niedersachsen war vor einigen Jahren der Beschluss gefasst worden, durch Vorschriften für die Zusammensetzung der Delegationen das Alter des Gremiums zu reduzieren. Da dieses Ziel nun ohne die Einführung strengerer Regelungen erreicht zu werden scheint, verständigte sich der Bundesjugendausschuss darauf, vorerst auf eine Änderung des Delegiertenschlüssels zu verzichten.
Jetzt Delegierte:r für Bremen, Niedersachsen werden!
Du hast Lust, selbst bei wichtigen Fragen mitzuentscheiden und die THW-Jugend für die Zukunft zu prägen? Dann brauchen wir dich als Delegierte:n für die Landesjugend! Wenn du Mitglied einer THW-Ortsjugend in Bremen oder Niedersachsen bist, kannst du als Delegierte:r für den Bundesjugendausschuss kandidieren im Rahmen des nächsten Landesjugendausschusses im März 2024. Weitere Infos findest du auf der Seite des nächsten Landesjugendausschusses.