Kindeswohl
Hier findest du eine Übersicht über die Maßnahmen deiner Landesjugend zu den Themen Kinderschutz und Kindeswohl
Die THW-Jugend Bremen, Niedersachsen e.V. bekennt sich uneingeschränkt zum Kinderschutzkonzept des THW und der THW-Jugend e.V.. Es ist uns ein besonderes Anliegen, dass wir dem Thema Kindeswohl in der THW-Jugend e.V. und in der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW) sorgfältig und offen begegnen. Nachfolgend möchten wir einen kurzen Einblick in unsere Maßnahmen zur Prävention und Intervention geben, mit denen wir dazu beitragen möchten, die THW-Jugend zu einem sicheren Ort für alle Kinder und Jugendlichen zu machen.
Zur Prävention finden regelmäßige Kindeswohlschulungen für jede:n Helfer:in in unseren Ortsverbänden statt. Auf Regionalstellenebene unterstützen hauptamtliche Mitarbeitende mit Engagement und Expertise. Zudem sensibilisieren wir unsere angehenden Jugendleiter:innen in derJuLeiCa-Ausbildung und vermitteln rechtliche und pädagogische Grundlagen, damit diese zu einer geschulten Beurteilung über das Wohlergehen der Kinder und Jugendlichen in den Ortsjugenden befähigt werden. In einem strukturübergreifenden Gremium aus Landesverband und Landesjugend evaluieren wir regelmäßig aktuelle Entwicklungen. Nicht zuletzt fordern wir unsere Engagierten standardmäßig zur Vorlage des aktuellen erweiterten Führungszeugnisses auf.
Nur eine gelebte Kultur der Aufmerksamkeit und Offenheit im Umgang mit dem Thema kann betroffene Kinder und Jugendliche ermutigen, sich zu öffnen, und Täter:innen abschrecken. Über Kindeswohlgefährdungen, sexualisierte Gewalt, verbale Übergriffigkeit oder körperliche Misshandlungen zu sprechen, ist für Engagierte der Jugendarbeit eine große Herausforderung, der wir uns stellen. Vorschnelle Urteile, die gut gemeint sind, können Personen ungewollt in Misskredit bringen.
Durch Hinsehen und sorgfältiges Handeln bei Auffälligkeiten wird zum besonderen Schutz des Wohlergehens der dem THW anvertrauten Kinder und Jugendlichen beigetragen. Kindeswohl und seine Gefährdung sind Themen, welche eine besondere Umsicht und große Sensibilität aller Beteiligten erfordern.
Glücklicherweise stehen auf allen Ebenen des THW und in der THW-Jugend qualifizierte Ansprechpersonen zur Verfügung. Sie unterstützen durch Schulungen, Informationsmaterial und bei den Planungen von Freizeiten und Jugendlagern.
Die Strukturen der THW-Jugend, wie auch die der Bundesanstalt THW sind für Externe oft nicht auf den ersten Blick zu verstehen. Insbesondere in Bezug auf das Thema Kindeswohl möchten wir Ihnen und Euch direkte Ansprechpersonen und Ansprechstellen aufzeigen, damit Sie/ihr im Falle eines Verdachtes keine zusätzlichen Kommunikationshürden überwinden müssen/müsst.
Unsere Ansprechpartner:innen haben jederzeit ein offenes Ohr und helfen mit ihrem Einsatz und Wissen oder durch die Vermittlung zu entsprechenden Fachstellen. Gemäß dem Motto der THW-Jugend „tolerant, hilfsbereit, weltoffen“ und auf Basis der Leitsätze des THW leben wir gemeinsam unsere Jugendarbeit.
Der Begriff des Kindeswohls hat mehrere Dimensionen und umfasst das körperliche, geistige und seelische Wohlergehen eines jungen Menschen entsprechend seines Alters. Der Begriff ist jedoch nicht allgemeingültig zu definieren. Was als „gut“ für Kinder und Jugendliche gilt, ist immer von Wertvorstellungen, Idealen oder persönlichen Erfahrungen abhängig. Diese können historisch oder kulturell verschieden sein.
Das körperliche, geistige und seelische Wohl eines Kindes ist im Allgemeinen dann sichergestellt, wenn ein junger Mensch entsprechend seines Alters ausreichend Fürsorge, Zuwendung und Förderung erfährt – es ihm folglich in seiner Lebenssituation gut geht.
Damit sind die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass der junge Mensch sich zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit entwickeln kann. Alle Kinder und Jugendliche haben bestimmte Grundbedürfnisse, die für ihr Überleben und ihre gesunde Entwicklung notwendig sind.
Dazu gehören:
Die Aufgabe der Eltern und erwachsenen Bezugspersonen (Verwandte, Lehrkräfte, Erzieher:innen, Jugendleiter:innen, Ortsbeauftragte, etc.) ist es, durch eine altersgemäße Betreuung und Erziehung dafür Sorge zu tragen, dass die Grundbedürfnisse des jungen Menschen erfüllt werden.
Dabei gilt es zu beachten, dass Kinder und Jugendliche - je nach Alter - noch nicht die Fähigkeiten und Fertigkeiten haben, ihre Grundbedürfnisse aus eigener Kraft zu erfüllen.
Bezugspersonen kommen ihrer Aufgabe, für das Wohl der ihnen anvertrauten jungen Menschen Sorge zu tragen, nicht immer nach. In der THW-Jugendarbeit sind immer wieder junge Menschen anzutreffen, deren Wohlergehen durch gravierende Mangelerfahrungen oder Gewalterlebnisse in unterschiedlichen Lebensumfeldern (z.B. in Familie, Schule, Freizeit, Verein) gefährdet ist.
Warum sind Vereine/ Verbände ein potentieller Ort für Kindeswohlgefährdungen?
Vereine und Verbände bieten ein Umfeld, in dem Kinder und Jugendliche aktiv sind und ihre Freizeit verbringen. Doch gerade in solchen Strukturen können Risikopotenziale für Kindeswohlgefährdung enentstehen.
Ein Hauptfaktor ist die Nähe und Autorität, die Personen in leitenden Positionen innerhalb von Vereinen oder Verbänden oft zu Kindern und Jugendlichen haben. Diese können missbraucht werden, sei es durch körperlichen, sexuellen oder auch emotionalen Missbrauch. Die Vertrauensstellung gegenüber den Kindern machen diese Umgebungen anfällig für Übergriffe oder Manipulationen.
Darüber hinaus können mangelnde Aufsichtsstrukturen und unzureichende Sicherheitsmaßnahmen das Risiko erhöhen. So muss sichergestellt werden, dass alle Aktivitäten unter Aufsicht stehen und dass Personen, die mit Kindern arbeiten, angemessen geschult und überprüft werden. Fehlende Kontrollen und Transparenz können es Täter:innen erleichtern, ihre Machtposition auszunutzen und Minderjährige zu gefährden. Wir im THW arbeiten gemeinsam daran, unsere Kinder und Jugendlichen bestmöglich zuschützen.
Quellen:
Was du tun kannst, wenn dir etwas auffällig vorkommt.
Ruhe bewahren – Prüfen – Beraten lassen – Handeln
Hier greifen abstellende Prävention und Intervention ineinander. Es ist nicht immer klar, ob es sich bei einer beobachteten oder erlebten Situation um eine Grenzverletzung, einen Übergriff oder eine strafrechtlich relevante Gewalthandlung handelt.
Jede Kindeswohlgefährdung ist anders und viele Erkenntnisse/Beobachtungen sind uneindeutig. Daher ist es nicht in jedem Fall sinnvoll, sich direkt an das Jugendamt zu wenden. Die oft schwierige erste Beurteilung von Beobachtungen im Zusammenhang mit Kindeswohl sollte daher zunächst durch Vertrauenspersonen erfolgen.
Im THW gibt es mehrere Anlaufstellen. Auf Ortsebene kann das Gespräch mit dem/der jeweiligen Helferspecher:in, Ortbeauftragten, Ortsjugendleiter:in aber natürlich auch jedem/r anderen Helfer:in gesucht werden. Auch die Regionalstellen bieten entsprechende Ansprechpersonen. Wichtig ist: Der korrekte Dienstweg ist beim Thema Kindeswohl nachrangig! Ihr könnt alle Personen ansprechen, denen ihr vertraut.
Es wird in naher Zukunft ein Team von Kinderschutzfachkräften geben, welches bundesweit für THW-Angehörige über eine zentrale Rufnummer ansprechbar sein wird. Das Angebot wird sich an alle Mitglieder der THW-Familie, die einen ersten Rat benötigen, richten. Ziel ist es, den handelnden Personen Handlungssicherheit zu geben.
Weiterhin haben wir für euch einen ehrenamtlichen Ansprechpartner mit entsprechender Fachkenntnis. Sven Johanning unterstützt uns als Referent auf Landesebene für das Thema Kindeswohl und Kinderschutz und steht euch gerne für sämtliche Fragen zur Verfügung.
Selbstverständlich möchten wir auch die Tätigkeit THW-fremder Hilfs- und Beratungsangebote nicht außer Acht lassen. Deutschlandweit gibt es viele unterschiedliche Einrichtungen, die beraten können.
Es ist gut, sich ohne konkreten Anlass zu informieren, welche Beratungsstellen vor Ort sind und welche Angebote (Beratung im Allgemeinen und in konkreten Situationen, themenbezogene Einbindung im Jugenddienst) sie anbieten können. Dazu gehören unter anderem:
Deutscher Kinderschutzbund – die Lobby für Kinder
Der Deutsche Kinderschutzbund ist ein bundesweit vertretener Verein und Lobby für Kinder. Er setzt sich für den Kinderschutz, die Kinderrechte und die Verbesserung der Lebensbedingungen der Kinder und ihrer Familien ein. Es gibt verschiedene Beratungsstellen bundesweit. Die nächstgelegene Einrichtung sowie weitere Informationen sind im Internet unter www.dksb.de zu finden.
Hilfetelefon Sexueller Missbrauch
Eine vertrauensvolle telefonische Beratung bietet das Hilfetelefon Sexueller Missbrauch 0800 22 55 530.
www.hilfe-portal-missbrauch.de
Eine Homepage, die bei der Suche nach Beratungsstellen in der Nähe hilft.
Nummer gegen Kummer
Die Nummer gegen Kummer 116 111 berät kostenfrei und anonym von Montag bis Samstag, jeweils von 14 bis 20 Uhr. Dazu gibt es die Möglichkeit, zu chatten oder eine Mail zu schreiben. Weitere Informationen unter www.nummergegenkummer.de.
save-me-online
Über miese Anmache, Mobbing in der Schule, sexuellen Missbrauch, Cybermobbing, Zusendung von Pornos, Sexting oder andere sexuellen Übergriffe im privaten Umfeld oder im Netz informiert www.save-me-online.de. Hier gibt es anonyme, professionelle und kostenlose Beratung und Unterstützung.
Wir fordern die Selbstverpflichtung eines jeden in der Jugendarbeit tätigen und weiterführend, eines jeden Mitglieds der THW-Familie.
Das Miteinander in unserer THW-Familie wird durch den gegenseitigen Umgang von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen lebendig. Diese Gemeinschaft soll von gegenseitigem Vertrauen und einem gemeinsamen Werteverständnis untereinander geprägt sein.
Wir möchten zum Wohl und zum Schutz der uns anvertrauten Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen aktiv beitragen. Unser Ziel ist es, gemeinsame Werte (siehe z.B. Leitsätze des THW und THW-Jugend-Selbstverständnis) und Handlungsprinzipien in der THW-Familie nachhaltig zu verankern und diese als Merkmal für die Qualität unserer Arbeiten nach innen und außen zu kommunizieren.
Wir fordern deshalb die Selbstverpflichtung eines jeden in der Jugendarbeit Aktiven und weiterführend eines jeden Mitglieds der THW-Familie. Hierzu haben wir die folgenden Punkte als Selbstverpflichtung aufgestellt.
Ich bekenne mich in der (Jugend-)Arbeit im THW und der THW-Jugend deshalb zu folgenden Prinzipien:
Gemeinsam, können wir uns dafür einsetzen, das die THW-Familie ein sicherer Ort ist und bleibt.
Wir rufen Dich zur aktiven Mitarbeit auf! Auf den Seiten der THW-Jugend e.V. findest du weiterführende Informationen, wir Arbeiten zusammen an der Implementierung des Kindeswohlkonzeptes in unserer THW-Jugend, bieten euch Weiterbildungen an und stehen euch jederzeit für Fragen zur Verfügung!
Hilf auch du mit, dass die THW-Jugend immer ein sicherer Ort für alle ist und bleibt!